„Sprache ist nicht alles, aber ohne Sprache geht (fast) nichts.“
(Helmut J. Vollmer)
„Ich habe Mathe gewählt, weil man da weniger mit Sprache machen muss.“ „Ich dachte, wir schreiben im Matheunterricht nicht so viele Wörter oder Sätze.“ Denken Sie auch so? Denken so Ihre Schülerinnen und Schüler?
Mit der Beschäftigung von „Sprache und Mathematik“ geht die Auseinandersetzung über die Bedeutung der Sprache und die der Mathematik einher. Was ist Mathematik? Was hat Mathematik mit Sprache zu tun? Was ist Sprache? Spricht man „Mathe“? Kann man ohne Sprache denken?
Denkst du noch oder sprichst du schon? Die Nichteindeutigkeit einer Beantwortung dieser oder ähnlicher Fragen lassen bei vielen Schülerinnen und Schülern, aber auch bei Lehrerinnen und Lehrer Stirnfalten entstehen. Nur Mut: Finden Sie eigene Antworten. Als Lehrerin oder Lehrer sollten Sie Antworten finden und neue Fragen aufwerfen. Werden Sie Sinnstifter für (hoffentlich) aktive, dialogische Auseinandersetzungen und für einen sprachsensiblen Mathematikunterricht.
In unseren Fortbildungen beziehen wir uns auf das dialogische Unterrichtsprinzip bzw. Lernmodell von Urs Ruf und Peter Gallin. Der Kreislauf von „Kernidee-Auftrag-Lernjournal-Rückmeldung“ umreißt sowohl das Dialogische Lernmodell als auch die Inhalte dieser Fortbildung.
Eine umfassende Veranstaltungsreihe „Praxisbegleitende Fortbildung mit reflexiven Elementen“ gliedert sich in drei Teile mit je 3 bis 6 Stunden.
In der ersten Veranstaltung (3h) steigen wir in das Prinzip und die Methodik des Dialogischen Lernens ein. Dabei werden das Konzept von Ruf und Gallin sowie dessen theoretische Hintergründe vorgestellt. Wir bearbeiten und diskutieren einzelne Aspekte des Prinzips anschaulich.
In der zweiten Veranstaltung werden erste Erfahrungen im Dialogischen Lernen gesammelt. Dazu arbeiten wir mit der IchDuWir-Methode sowie in Kleingruppen und lernen wesentliche Methoden der Unterrichtsgestaltung sowie Rückmeldung kennen.
In der dritten Veranstaltung werden die von den Teilnehmenden in Veranstaltung I und II geplanten und zwischen den Veranstaltungen durchgeführten Sequenzen zum Dialogischen Lernen vorgestellt und im Plenum ausgewertet bzw. weiter bedacht.
Neben dieser grundlegenden Veranstaltungsreihe „Praxisbegleitende Fortbildung mit reflexiven Elementen“ bieten wir folgende Fortbildungsanteile einzeln an:
Fortbildung I (3h)*
Wer sich auf das dialogische Unterrichtsprinzip bzw. Lernmodell von Urs Ruf und Peter Gallin einlässt, muss mit der Unterschiedlichkeit der Menschen und Zufälligkeit der Situation rechnen. Der Kreislauf von „Kernidee-Auftrag-Lernjournal-Rückmeldung“ umreißt sowohl das Dialogische Lernmodell als auch die Inhalte dieser Fortbildung.
Fortbildung II (6h)*
Anknüpfend an FB I werden hier die theoretischen Grundlagen mit ersten praktischen Ideen gefüllt. Zugehörige Prozesse werden anhand geeigneter mathematikdidaktischer Inhalte gestaltet. Erste Erfahrungen werden dabei gesammelt.
Fortbildung III (6h)*
Nach ersten Erfahrungen in einem Team von Lehrerinnen und Lehrer zum Dialogischen Lernen geht es hier um die weitere Implementierung der unterrichtsmethodischen Umsetzung des Lernmodells, um das Reflektieren erster und weiterer Unterrichtserfahrungen und um das gemeinsame Bedenken zukünftiger Schritte. Wir finden eigene Kernideen und gehen diesen nach und formulieren Rückmeldungen an Schülerinnen und Schüler.,
(*Diese Fortbildungsanteile sind individuell anpassbar. Besonders die Praxisanteile II und III sollten ausgeweitet werden.)
„Das erste womit das Verstehen beginnt ist, dass etwas uns anspricht. Das ist die oberste aller hermeneutischen Bedingungen.“
Hans-Georg Gadamer 1959 (1900 – 2002)